Poetisches

Karl Berger

"Katz' und Maus"

J.W. von Goethe

"Das Leben als Katz"

Théophile Gautier

Seele?

Heinrich Heine

"Musik"

Patricia Herr

"Still"

Linus Kefer

Lautlos

Doris Lessing

aus "Katzenbuch"

M.G. Lichtwer

"Die Katzen und
der Hausherr"

Eduard Mörike

"In der Frühe"

Pablo Picasso

"Katzen"

Theodor Storm

"Maikätzchen"

F.T. Vischer

aus „Mein Kätzchen“

Weihnachtsgedicht

"Zweiter Feiertag"

Zitate

 

Magnus Gottfried Lichtwer

Die Katzen und der Hausherr

 

Tier und Menschen schliefen feste,

Selbst der Hausprophete schwieg,

Als ein Schwärm geschwänzter Gäste

Von den nächsten Dächern stieg.

 

In dem Vorsaal eines Reichen

Stimmten sie ihr Liedchen an,

So ein Lied, das Stein erweichen,

Menschen rasend machen kann.

 

Hinz, des Murners Schwiegervater,

Schlug den Takt erbärmlich schön,

Und zween abgelebte Kater

Quälten sich, ihm beizustehn.

 

Endlich tanzten alle Katzen,

Poltern, lärmen, dass es kracht,

Zischen, heulen, sprudeln, kratzen,

Bis der Herr im Haus erwacht.

 

Dieser springt mit einem Prügel

In dem finstern Saal herum,

Schlägt um sich, zerstößt den Spiegel,

Wirft ein Dutzend Schalen um.

 

Stolpert über ein'ge Späne,

Stürzt im Fallen auf die Uhr

Und zerbricht zwo Reihen Zähne:

Blinder Eifer schadet nur.